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Aufgrund der aktuell schlechten wirtschaftlichen Lage in Deutschland nimmt (leider) auch die Zahl der Krisenmandate in Steuerkanzleien zu. Die Beratung in Krisenfällen ist komplex, für manche Steuerberater Neuland und ganz häufig fehlt einfach die Zeit, sich ausführlich mit dieser speziellen Problematik zu beschäftigen. Und das, wo gerade in diesen Fällen meist hoher Zeitdruck besteht.
Daher passieren in solchen Situationen auch immer wieder Fehler. Die häufigsten Fehler von Steuerberatern in der Krise ihrer Mandanten lassen sich dabei in 4 Kategorien einteilen: Erkennen, Handeln, Kommunizieren und Dokumentieren:
Fehler beim Erkennen der Krise
- Die Mandanten werden nicht oder nicht deutlich genug auf die Notwendigkeit eines Krisenfrüherkennungssystems hingewiesen.
- Zu spätes Erkennen: Liquiditätsengpässe oder Eigenkapitalschwund werden nicht rechtzeitig analysiert.
- Nur auf Gewinn und Verlust schauen: Fällige Verbindlichkeiten, Liquiditätsprognosen und Zahlungsströme werden nicht laufend überwacht.
- Fortführungsannahme unkritisch übernehmen: Bilanzierung unter der Going-Concern-Annahme, obwohl Zweifel angebracht wären.
Fehler beim Handeln
- Keine klare Krisenstrategie: Steuerberater reagieren punktuell (z. B. Steuerstundung) statt ein Gesamtkonzept zu begleiten.
- Keine oder unzureichende Sachverhaltsaufklärung.
- Fokus nur auf Steuern: Betriebswirtschaftliche, rechtliche und insolvenzrechtliche Aspekte werden nicht mitgedacht.
- Fehlende Einbindung von Spezialisten: Sanierungsberater, Juristen oder Banken werden zu spät ins Boot geholt.
- Unterschätzung insolvenzrechtlicher Pflichten: Insolvenzgründe (Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung) werden nicht geprüft oder gemeldet.
Fehler in der Kommunikation
- Mandanten werden nicht klar auf Risiken hingewiesen: Warnungen erfolgen zu vage oder nur mündlich.
- Keine Dokumentation von Hinweisen: Später schwer nachweisbar, dass der Mandant informiert wurde.
- Falsche Signale an Dritte: Banken, Lieferanten oder Finanzamt werden zu früh oder zu spät informiert.
Fehler in der Dokumentation & Haftungsvermeidung
- Keine schriftlichen Risiko- oder Liquiditätseinschätzungen: Fehlende Unterlagen im Haftungsfall.
- Fehlende Vollständigkeitserklärung: Mandanten bestätigen nicht, dass sie über Risiken aufgeklärt wurden.
- Bilanzierung ohne Krisenhinweise im Anhang oder Lagebericht: Verstoß gegen handelsrechtliche Vorschriften.
Das ist das eigentliche Kernproblem
Viele Steuerberater behandeln die Krise als „steuerliches Randthema“ anstatt als existenzielle Gesamtlage, die auch insolvenzrechtlich und haftungsrechtlich beherrscht werden muss. Dadurch drohen nicht nur Mandatsverlust, sondern auch persönliche Haftung.
Das sind die Folgen für Steuerberater
Wer Krisenmandate nur punktuell oder rein steuerlich betrachtet, setzt sich großen Haftungsrisiken aus. Die Krise muss ganzheitlich, fachübergreifend und sorgfältig dokumentiert angegangen werden, um Mandanten effektiv zu begleiten und die eigene Haftung zu minimieren.
Nickert & Nickert Tipp
Werden Sie aktiv: Entwickeln Sie eine umfassende Krisenstrategie, dokumentieren Sie alle Hinweise schriftlich und beziehen Sie frühzeitig Spezialisten mit ein. Wir unterstützen Sie dabei, Haftungsfallen zu erkennen und rechtssicher zu handeln. Melden Sie sich gern bei uns, wenn Sie eine Beratung für die haftungssichere Begleitung von Krisenmandanten wünschen.
Beratung für Steuerberater in Krisenmandaten
Rechtssichere Krisenberatung für Steuerberater
Weiterführende Praxis-Hinweise
YouTube Video Für Steuerberater – Unsere Spezialisierung? Steuerberater mit Krisenmandanten
YouTube Video: Für Steuerberater – Beratung von Krisenmandanten

